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Club Fortuna – Künstlerische Intervention
Stadtgarten Gmunden
Samstag, 29. Juni 2024, 17 Uhr

Für das mittlerweile dritte AIR 101-Gastspiel bei den Salzkammergut Festwochen lädt Initiatorin Andrea Bier das international agierende Künstler:innenkollektiv Club Fortuna nach Gmunden ein, sich mit einer ortsspezifischen Intervention in die Kultur der Region einschreiben.

Seit 2014 thematisieren die Protagonist:innen Xenia Lesniewski, Nana Mandl, Verena Preininger und Sarah Sternat, gegenwärtige Entwicklungen, gesellschaftliche Mechanismen sowie die kompromisslose Bewältigung des Alltags junger Künstler:innen. In Form pointierter biografischer Grenzüberschreitungen hinterfragen sie die gegenwärtige Künstler:innenrolle ebenso wie die damit verbundene gesamtgesellschaftliche Verantwortung mit Ironie und Schärfe.

Die künstlerische Intervention von Club Fortuna wird zeitgleich mit gmunden.photo im Stadtgarten präsentiert.

Epilog zum hedonistischen Spiel in den Überresten eines Salettls: Fünfzehn geschlechter-unspezifischen Podexe offenbaren den Anus, ein Körperteil, der in der klassischen griechischen Skulptur absichtlich ausgelassen wurde. Diese gezielte Abwesenheit spiegelt antike Ideale von Schönheit und Reinheit wider, die bestimmte Körperbereiche aus ästhetischen und moralischen Überlegungen ausklammerten.

In dieser Inszenierung wird der Anus jedoch sichtbar gemacht, um die Grenzen traditioneller Darstellungen zu überschreiten und die Komplexität menschlicher Körperlichkeit zu betonen. Der Anus fungiert hier potenziell als Sexualorgan, bleibt jedoch in jedem Fall ohne identitäre Zuschreibung. Durch die bewusste Präsentation eines Merkmals, das weder ausschließlich männlich noch weiblich ist, wird die Diversität und Fluidität von Geschlechtsidentitäten unterstrichen.

Diese Darstellung dient als kritischer Kommentar zur historischen und kulturellen Konstruktion von Geschlecht und Sexualität. Im Kontext eines Lustgartens fordert sie die Betrachtenden auf, die Vielfalt menschlicher Existenz anzuerkennen. Die geschlechterunspezifischen Podexe machen somit die oft unsichtbaren Aspekte der Körperlichkeit und Identitätsbildung sichtbar.
Text: Shelly Goldstine

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Anlässlich der Salzkammergut Festwochen Gmunden 2023 präsentiert AIR 101 die Kunstproduktion

Marcus Geiger – défense (Farbe am Dach)
Stadtgarten Gmunden
Eröffnung: 1. Juli 2023, 17 Uhr für AIR 101

»Stadtgarten Gmunden: Zum zweiten Mal nach 2022 verwandelte sich das Areal der ehemaligen Stadtgärtnerei Gmunden, jetzt Stadtgarten Gmunden, diesen Sommer in einen Kunstpark: Marcus Geiger realisierte auf Einladung von AIR 101-Gründerin Andrea Bier auf dem Gelände ein Projekt realisieren, das sich mit dem Ort und seiner Struktur auseinandersetzt und das Verhältnis von öffentlichem Raum und Geschichte untersucht. Geigers konzeptuelle Praxis sieht u.a. ortsspezifische Interventionen vor, die auf einer intensiven Recherche basieren. Die spezielle Situation der Stadtgärtnerei als gewachsenes historisches Areal, das nun für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll, bildete den Ausgangspunkt seiner Überlegungen. Seit dem Auszug der Stadtgärtnerei ist das Gebiet sich selbst überlassen, drei Glashäuser, von denen nur noch eines steht, wurden bei einem Hagelschaden 2021 stark beschädigt. Das verbleibende letzte Glashaus lebt heute als ›Gartenruine‹ oder ›Hüttl‹ weiter, Teile der alten Bepflanzungen sind noch vorhanden – das Gelände ist je nach Sichtweise eine ›Gstättn‹ oder ein Rückeroberungsgebiet der Natur.

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Neben einer Intervention am Dach des Glashauses präsentiert Geiger eine Plakatserie realisieren, deren abstrahierte Motive zwar einen Bezug zum Ort aufnehmen, aber gleichzeitig so beiläufig konzipiert sind, dass sie eine gewisse Zeitlosigkeit verbreiten. Der Künstler zeigt mit seinem Ansatz die Grenzlinie dessen, was es heißt, ein definiertes von einem undefinierten Gebiet zu unterscheiden. Die Ausstellungen im Stadtgarten Gmunden basieren auf den Initiativen von AIR 101 und gmunden.photo.«  Text: Patricia Grzonka

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Marcus Geiger – AIR 101
Kurator: Axel Huber
Eröffnung: 1. Juli 2023
Ausstellungslaufzeit: 2. 7. — 13. 8. 2023
Stadtgarten Gmunden (Johann Tagwerker-Straße 12, 4810 Gmunden)
Öffnungszeiten: Di–So, 13–20 Uhr

Im Sommer 2022 präsentierte AIR 101
14 Positionen der zeitgenössischen Skulptur
an drei verschiedenen Locations in Gmunden

Im Rahmen des Artist-in-Residence-Programms AIR 101 kamen auf Einladung von Initiatorin Andrea Bier zahlreiche Künstlerinnen und Künstler in das Atelierhaus am Traunsee. Anlässlich der Salzkammergut Festwochen Gmunden 2022 kuratierte sie gemeinsam mit ihrer Begleiterin Petra Zechmeister drei Ausstellungen.

EPHEMERE
AIR @ Garten
AIR101 @ Kirche

EPHEMERE
EPHEMERE
2. – 31. Juli 2022
Hipp-Halle Gmunden
Do & Fr: 17–21, Sa: 10–13; Freitag, 22. Juli ab 15 Uhr geöffnet
 
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Im großzügigen Ambiente der Hipp-Halle treffen divergierende künstlerische Positionen aufeinander und bringen das denkmalgeschützte Ambiente auf vielfältige Weise zum Schwingen.

 
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Anna Jermolaewa (*1970, Leningrad)
Kiev (After Lumiere), 2021 | Video: 4:36 min

Die Filmprojektion Kiev (After Lumiere) der Künstlerin Anna Jermolaewa bringt Videobilder eines Flohmarktabschnitts in Kiev auf eine große Leinwand. Die Arbeit aus dem Jahr 2021 hat für die Künstlerin durch den russischen Angriff auf Kiev eine Dimension, denn es ist ein russischer Zug, der die Szene durchkreuzt.


 
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Constantin Luser (*1976, Graz)
Bandoneon Intensivstation, 2012 | 250 x 250 x 308 cm | Bandoneons, Holz, Stahl, diverse Kleinteile

Die aus acht Bandoneons zusammengebaute Installation wird über einen umgebauten Staubsauger mit einem Luftstrom versorgt und kann vom Publikum kollektiv gespielt werden.


 
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Peter Sandbichler (*1964, Kufstein)
Twist #03, 2021 | 2400 x 270 x270 cm | Wellpappe, Farbe

Die 24 Meter lange Skulptur setzt sich aus knapp 60 Einzelmodulen zusammen, die aus gebrauchten Fahrradkartons so gefaltet wurden, dass sie ohne zusätzliche Verstärkung konstruktiv stabil sind und horizontal im Raum schweben.


 
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Eva Schlegel
Ohne Titel,
2022 | 3 Acrylglasspiegel je 2m ø

Zwei aneinander gelegte konvexe Spiegel korrespondieren mit einem dritten, an der Wand montierten Spiegel. Das Spiegelobjekt bezieht die Ausstellungsbesucher*innen in den sachte bewegten Reflexionsraum ein und eröffnet neue Blicke und Sichtweisen.


 
AIR @ Garten
2. Juli – 14. August 2022
Stadtgarten Gmunden
Di-So: 14–21
 
AIR @ Garten
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Als weiterer Ausstellungsort wird die ehemalige Stadtgärtnerei mit Kunst belebt. Der einstige Verkaufsraum samt baufälligem Glashaus bildet das Ambiente für vier Künstlerinnen, die im Zusammenspiel ein vielschichtiges dystopisches Szenario generieren.

 
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Anna Paul (*1987, Kärnten)
Endless Toilets, 2021 | Keramik, Pflanze

Ein Turm aus fünf übereinander gestapelten Klomuscheln, aus dessen oberster Öffnung eine grüne Pflanze wächst, empfängt das Publikum. Mit ihren objektbezogenen Interventionen und performativen Prozessen sensibilisiert die Künstlerin für alltägliche Rituale.


 
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Marit Wolters (*1985, Achim)
Seismic Friction, 2022 | Keramische Werkstoffe

Die an Felsbrocken erinnernden, aus verschiedenen natürlichen keramischen Werkstoffen geschaffenen Objekte haben Camouflage-Charakter. Erst bei genauerem Hinsehen zeigen die Fragmente, dass sie nicht authentisch, sondern artifiziell sind.


 
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Xenia Lesniewski (*1985, Frankfurt am Main)
Apocalypso Bar, 2022 | Rauminstallation

Die subtil ausgestattete Apocalypso Bar verführt in ein Weltuntergangsszenario. In der Ambivalenz zwischen Existenzangst und aufbäumender Lebenslust bietet der von der Künstlerin anlässlich der Vernissage servierte Endzeit Cocktail zumindest temporär einen eindeutigen Ausweg.


 
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Sofia Goscinski (*1979, Wien)
Desert Plants, 2020 | Beton, Bronze

Durch einen leeren Türrahmen in der Apokalypso Bar öffnet sich der Ausblick auf eine Gartenruine, in die Sofia Goscinski ein dichtes Feld von Bronzestelen pflanzt. Die Spitzen der Desert Plants wachsen in Richtung des von Wind und Wetter zerstörten Glasdachs.


 
AIR 101 @ Kirche
2. – 31. Juli 2022

Bürgerspitalkirche St. Jakob
Do & Fr: 17–21, Sa: 10–13

 
AIR @ Kirche
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Als dritter Ort für die Präsentation zeitgenössischer Kunst wurde die 1340 gegründete Bürgerspitalkirche Sankt Jakob (1340) aktiviert. In die reiche Ausstattung des neugotischen Sakralraums mischen sich sechs aktuelle Positionen der Gegenwartskunst.

 
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Luka Jana Berchtold (*1990, Vorarlberg)
Just hangin, 2021 | Kletterseil, Betonstein

Noch vor dem Eingang erschließt die Bildhauerin Jana Luka Berchtold, die sich mit Alpinismus auseinandersetzt, künstlerisch die Dimension der Vertikale.


 
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Luka Jana Berchtold (*1990, Vorarlberg)
Friends friend, 2020 | Aluminium, Keramik


 
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Julia Haugeneder (*1987, Wien)
Series Chapal, Faltung 322, Faltung 332, Faltung 320, 2022 | Acryl

Eigens für das spezielle sakrale Ambiente entstand die Werkgruppe Series Chapal, Faltung 322, Faltung 332, Faltung 320. Obwohl aus Acryl (Buchbinderleim und Luftpolsterfolie) hergestellt, wirken die Objekte fleischig und verführen zur haptischen Interaktion.


 
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Toni Schmale (*1980, Hamburg)
Gedinge, 2020 | Stahlrohr, Beton, Silikon

Über Schmales Skulpturen schreibt Gustav Schörghofer anlässlich der Verleihung des Msg. Otto Mauer Preises 2021: »Keines dieser Objekte darf berührt werden, obwohl sie nach Berührung regelrecht schreien. Sie sind Bilder, nur zum Anschauen, dazu bestimmt, Vorstellungen wachzurufen.«


 
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Thea Moeller (*1985, Hannover)
Blue light / orange, 2021 | Metall, Acrylglas, LED-Band

Das paraventartige Objekt präsentiert sich als Vexierspiel für die visuelle Wahrnehmung, denn je nachdem, ob die blauen LED-Punkte vor oder hinter der transparenten orangen Scheibe leuchten, verändert sich deren Farbe.


 
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Dejan Dukic (*1974, Bosnien)
Öl durch Leinwand


An den Seitenwänden flankieren je drei Bildobjekte die Raumachse. Dukics Kompositionen, die mitunter an Landschaften oder organische Strukturen erinnern, entstehen, indem er die Ölfarbe von hinten durch die Leinwand drückt.


 
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Hanakam Schuller
Goldkugel,
2016
Schwarzpille, 2016

Drei dezent platzierte Objekte, zwei Kugeln und eine pillenförmige Skulptur, aus reflektierenden Materialien konterkarieren den Sakralraum und werden zum sprichwörtlichen Blickfang.


 
Initiiert und kuratiert von Andrea Bier
Kuratorische Begleitung: Petra Zechmeister

Redaktion: Liquid Frontiers
Grafische Gestaltung: Vandasye
 
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